Na, wie gefällt dir der Spaziergang hier am Ufer vom Bodensee? Ist es nicht wunderschön hier? Ich liebe meine Stadt einfach und die Uferpromenade ist einer von meinen absoluten Lieblingsplätzen hier. Da wundert es auch niemanden mehr, dass sich der württembergische König die Stadt als Sommerresidenz ausgesucht hat, oder? Aus ganz Deutschland kamen die Urlauber hierher, um im See zu baden und die schöne Stadt zu genießen.
Bevor die Stadt so groß wurde, wie sie heute ist, gab es einen großen Wald, der einmal um die ganze Stadt geführt hat, wie ein grüner Mantel. Da war der König mit seinen Freunden oft jagen und die Frauen sind hier über die Promenade spaziert. Friedrichshafen war so ein Urlaubsparadies, dass es im Volksmund das „schwäbische Nizza“ genannt wurde – und in Nizza ist einer von den beliebtesten Stränden in Frankreich. Also eine große Ehre, so ein Titel.
Am Uferbereich bestand sogar lange Zeit ein Bauverbot, damit die schöne Landschaft nicht zerstört wird. Entlang der Straße siedelten sich in der sogenannten Neustadt schöne Bürgerhäuser an.
Nicht nur der Name des Stadtgründers wurde in den Straßen verewigt. Viele Straßen tragen den Namen des Württembergischen Hauses in Friedrichshafen wie beispielsweise die Karlstraße, die Paulinenstraße oder die Olgastraße. Früher standen hier an der Promenade auch noch einige Villen, wie die „Villa Scupin“. In diesem erlesen eingerichteten Haus trafen sich wichtige Persönlichkeiten und dort war es stets gesellig. Es stand im Mittelpunkt des sozialen Lebens mit zahllosen Veranstaltungen wie Dichterlesungen, Theatervorführungen und Konzerte. Bedauerlicher Weise sprengte eine Luftmine das ganze Haus, samt vierzehn Menschen, bei einem großen Luftangriff im April 1944.
Es war alles ziemlich prunkvoll und prächtig – und dann kam der zweite Weltkrieg. Der Wald um die Stadt wurde abgeholzt, um Fabriken zu bauen und die Stadt mit ihren schönen Villen wurde komplett zerstört. An vielen Stellen ist es kaum mehr vorstellbar, wie es früher aussah – nur die Uferpromenade hat immer noch den gleichen schönen Blick wie früher. Und inzwischen kannst du im Sommer auch wieder im See baden –viele Badegäste kommen extra dafür hierher.
Im 19. Jahrhundert wurde Friedrichshafen das "Schwäbische Nizza" genannt.
Yachthafen, Restaurants, Entspannungsbäder, vornehme Gasthäuser – der Tourismus in Friedrichshafen war schon damals eine treibende Wirtschaftskraft.
Barrierefreier Zugang: Ja