Wenn du mit deinen Eltern in den Urlaub fährst, habt ihr dann einen Reiseführer, in dem alles wichtige über euren Urlaubsort steht? Ist doch total praktisch, oder? Und der ersten Reiseführer für die Bodenseeregion wurde im Jahr 1827 von Gustav Schwab geschrieben. Das war damals eine richtig bahnbrechende Neuerung! Deshalb wurde für Gustav Schwab auch ein Gedenkstein aufgestellt, vor dem wir jetzt stehen.
Aber der Schwab hat noch mehr geschrieben als nur den Reiseführer: Von ihm kommt nämlich auch die Geschichte vom „Reiter vom Bodensee“. Früher war es im Winter nämlich oft so kalt, dass der ganze Bodensee zugefroren war. Dann konnte man von Ufer zu Ufer laufen oder sogar schlittschuhfahren. In der Geschichte von Gustav Schwab war der See im Winter wieder einmal so zugefroren, und dann kam ein Mann auf einem Pferd geritten. Der wollte eine Abkürzung nehmen und ist einfach mit dem Pferd quer über den See galoppiert – weil er nicht gemerkt hat, dass es der See ist! Er dachte, das wäre kein Eis, sondern normaler Erdboden. Als er dann am anderen Ufer ankam, haben ihn alle total aufgeregt begrüßt, weil er die Strecke sicher geschafft hatte. Erst dann wurde dem Reiter klar, dass er gerade über einen See geritten war! Und vor Schreck ist er dann einfach tot vom Pferd gefallen.
Inzwischen friert der See auch im Winter meistens nicht mehr komplett zu – aber auf die andere Seite kommst du trotzdem schnell: Mit der Fähre.
Besonders für die Atmosphäre Friedrichhafens war die reichlich vorhandene Natur in der Stadt. König Wilhelm I. soll viel Wert auf schöne Gärten gelegt haben. Und um die Uferpromenade noch exklusiver zu machen, hat er im Botanischen Garten „Wilhelma“ in Stuttgart mehrere Berg-Mammutbäume aus Kalifornien pflanzen lassen. Nach einigen Monaten wurden die Setzlinge nach Friedrichshafen transportiert und gepflanzt. Die Riesenbäume können bis zu 3000 Jahre alt werden. Mehrere Bäume können hier am Uferpark oder am Schlosspark bestaunt werden. Schau dich mal um, ob du einen entdeckst!
Es ist ein Wunder, dass die Bäume unbeschädigt die Bombenangriffe überlebten. Als der Krieg vorüber war, waren hauptsächlich einzelne Hauswände und sonst nur Trümmer zurückgeblieben. Die Menschen litten große Not: sie froren und hungerten. Einige Gemeinden aus der Schweiz starteten daher eine tolle Aktion. Sie luden deutsche Kinder zu sich für eine Zeit lang ein, damit sie nicht noch länger Hunger leiden mussten als. Die meisten Kinder freundeten sich an und besuchten sich auch lange danach mindestens einmal jährlich.