Meine nächste Geschichte handelt gar nicht von Friedrichshafen – sondern von Buchhorn! So hieß die Stadt nämlich bis 1802. Damals war es hier nicht größer als ein Dorf, mit nie mehr als 500 Einwohnern! Und trotzdem war die kleine Reichsstadt als Brückenkopf in die Schweiz und nach Italien ziemlich wichtig. Deswegen wurde immer viel Handel mit Buchhorn betrieben und dem kleinen Städtchen Städtchen ging es längere Zeit recht gut.
Damals hat der Kaiser Friedrich alle seine Städte im Reich besucht – und ist dann auch nach Buchhorn gekommen. Als der Kaiser ankam, wollte sich der Bürgermeister von Buchhorn verbeugen – aber der Bürgermeister war ziemlich dick und beim Bücken ist ihm ganz laut ein Furz entwichen. Das war ihm natürlich total peinlich und er hat gehofft, dass die Geschichte bald vergessen wird.
Einige Zeit später mussten alle Bürgermeister im Reich zur Audienz zum Kaiser fahren. Normalerweise nahm der Kaiser dabei zuerst die richtig großen Stände dran – das kleine Buchhorn hätte also lange warten müssen. Aber da hat der Kaiser den dicken Bürgermeister gesehen und rief durch den ganzen Thronsaal: „Der Furzer von Buchhorn, der darf als erster nach vorne kommen!“. Und so wurde der Bürgermeister zwar zur Lachnummer der Veranstaltung – aber durfte auch als erster mit dem Kaiser sprechen, noch vor den Großen des Reiches.
Die Mauer vor dir ist übrigens eines der letzten beiden Stücke der alten Stadtmauer von Buchhorn. Von hier aus führen dich gusseiserne Gullideckel geradeaus die Straße entlang bis hin zum Zeppelin Museum. Versuch mal, nachzuzählen, wieviele es sind! Und entlang dieses Weges, unter den Arkaden, findest du dann auch bei genauem Hinsehen das zweite Stück Stadtmauer. Die Auflösung des Gullydeckel-Rätsels gibt’s dann bei Station 11) Zeppelin Museum.