Hier, am Ende der Uferstraße, zwischen Seestraße und Karlstraße, überdauert das letzte Bruchstück der Stadtmauer vom einstigen Buchhorn. Der Name der Stadt stammt von ihrer früheren Lage auf der Landzunge, wo sich jetzt das Schloss befindet. Auf den in den See hervorstehenden Landvorsprung – auch Horn genannt – sollen früher Buchen gewachsen sein. In Verbindung gesetzt, ergibt sich daraus der Name „Buch-Horn“.
Befunde zeugen die Ansiedlung der Kelten und dann der Römer, die das Christentum in die Bodenseeregion integrierten, wie auch später die der Alemannen. Buchhorn wurde 838 zum ersten Mal als gerichtliche Dingstätte der Linzgauer Grafen überliefert und wird nachfolgend der Welfen zugeordnet. Im 12. Jahrhundert ließen sich erste Händler an dieser Stelle des Sees nieder, an der wir uns gerade befinden. Buchhorn wurde hierher verlagert und 1274 erstmals als Reichsstadt bezeugt. Die Stadtmauer umringte eine Fläche von etwa 5 Fußballfeldern in Trapezform.
Die längere Grundseite grenzte am Seeufer und die andere parallel gezogene Mauer in etwa auf der Höhe vom Adenauerplatz. Im 15. Jahrhundert bot die kleine Stadt neben einem bescheidenen Rathaus, einer Zollhalle, einem Kornhaus, einer Kirche und einem Alten- und Krankenpflege-Spital, nur noch einige Häuser. Die Handelsbilanz stand in Konkurrenz zu dem nahegelegenen Ravensburg und Lindau, weswegen die Wirtschaftskraft stagnierte. Im Fortbestehen des deutschen Reiches besuchte der Kaiser sogar die kleine Stadt vereinzelt auf.
Im Zuge des 30-Jährigen Krieges erlitt Buchhorn große Not. Herrenlose kaiserliche Truppen nutzten die Bewohner aus und plünderten mehrmals die Stadt. Auch die Schweden nisteten sich 1634 ein Jahr lang in Buchhorn ein. Nachdem sie die Umgebung großflächig verwüstet hatten, verschanzten sie sich innerhalb der Stadtmauern. Heute erinnert die Schanzstraße an dieses Ereignis, das die Stadt hochverschuldet hinterließ.
Erst als Buchhorn 1755 als Handelsstützpunkt von Bayern für den Salzhandel mit der Schweiz ausgebaut wurde, erlebte die Stadt wieder einen Aufschwung. Das Wappen von Friedrichshafen symbolisiert heute weiterhin seinen Ursprung mit den Zeichen einer Buche und eines Horns. Sie können diese Zeichen auch auf den 10 Abwasserdeckel entlang der Fußgängerzone der Karlstraße entdecken.
Letztes Stück der Stadtmauer vom einstigen Buchhorn.
Das Wappen von Friedrichshafen symbolisiert seinen Ursprung mit den Zeichen einer Buche und eines Horns. Die Zeichen können Sie auf den 10 Gullideckeln entlang der Fußgängerzone (Karlstrasse) entdecken.
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