Friedrichshafen wurde nach der Neugründung immer beliebter. 1811 lebten etwa 750 Einwohner in dem Ort, aber bis 1900 stieg die Zahl auf rund 4500 an. König Friedrich I. errichtete eine verbindende Straße zwischen Hofen und Buchhorn: die Friedrichsstraße.
Ihm war wichtig gewesen, dass der See nicht zugebaut wurde. Am Uferbereich bestand also lange Zeit ein Bauverbot, damit die schöne Landschaft nicht zerstört wird. Entlang der Straße siedelten sich in der sogenannten Neustadt schöne Bürgerhäuser an. Nicht nur der Name des Stadtgründers wurde in den Straßen verewigt. Viele Straßen tragen den Namen des Württembergischen Hauses in Friedrichshafen wie beispielsweise die Karlstraße, die Paulinenstraße oder die Olgastraße.
König Karl baute baute die Stadt weiter aus. Er errichtete den Kurgarten und das Kurhaus, in welchem Massagen und vieles was zur Erholung beitrug, genossen werden konnte. Später wurde das Kurhaus zum mondänen Kurgartenhotel ausgebaut, in welchem Graf Zeppelin gerne verweilte. Zwischen einem Yachthafen für Seebegeisterte, Restaurants, Entspannungsbäder und vornehmen Gasthäusern, wurde der Tourismus in Friedrichshafen zu einer treibenden Wirtschaftskraft. Friedrichshafen nannte man sogar das „Schwäbische Nizza“. Letztendlich ist die Zulassung für den Bau der Uferpromenade durchgegangen. 1912 wurde sie gebaut. Das Ziel war, noch mehr Menschen mit Vermögen an die Stadt zu ziehen.
Der Wohlstand in der Stadt prosperierte. Der Unterschied zwischen Reichtum und Armut wurde immer dann sichtbar, wenn sich die saisonal zugezogenen Jugendlichen aus Tirol und Vorarlberg blicken ließen. Sie suchten Arbeit in der Not und wurden Hütekinder genannt, weil sie das Vieh der Bauern von Frühjahr bis Herbst hüteten. Trotzdem zeichnete die Stadt zunehmend die bemittelten Bürger aus. In der „Villa Scupin“ trafen sich solche Persönlichkeiten. Das Haus war erlesen eingerichtet und stets gesellig. Es stand im Mittelpunkt des sozialen Lebens mit zahllosen Veranstaltungen wie Dichterlesungen, Theatervorführungen und Konzerte.
Bedauerlicher Weise sprengte eine Luftmine das Haus, samt vierzehn Menschen, bei einem großen Luftangriff im April 1944. Im zweiten Weltkrieg wurde der Wald um die Stadt abgeholzt, um Fabriken zu bauen und die Stadt mit ihren schönen Villen wurde komplett zerstört. An vielen Stellen ist es kaum mehr vorstellbar, wie es früher aussah – nur die Uferpromenade hat immer noch den gleichen schönen Blick wie früher.
Im 19. Jahrhundert wurde Friedrichshafen das "Schwäbische Nizza" genannt.
Yachthafen, Restaurants, Entspannungsbäder, vornehme Gasthäuser – der Tourismus in Friedrichshafen war schon damals eine treibende Wirtschaftskraft.
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